Abschied von Espace

Mein Espace und ich hatten eine gute Zeit miteinander. Ich kann noch dieses geborgene Gefühl spüren in den sesselartigen Sitzen. Wir beide, Espace und ich, waren ein gutes Team. Ich schenkte ihm immerzu meine Bewunderung und er mir seine Zuverlässigkeit.  Jedoch merkte ich in der letzten Zeit, Espace war nicht mehr gesund. Angefangen hatte es im Jahr 2020 auf der Rückfahrt von Rügen. Voller Panik und Verzweiflung sandte er mir die Warnung auf den Bordcomputer: Motor stark überhitzt. Espace, es tat mir so leid dich durstig und überhitzt zu sehen. Die Autoärtze waren echte Pfuscher. Sie rissen deine Eingeweide heraus, beschädigten wichtige Teile und konnten dich erst nach 3 Wochen reparieren. Mein Konto schluchzt immer noch. So viel Geld für Mist. Mir wurde klar, wir beide müssen uns über kurz oder lang trennen. Du verdienst deinen Ruhestand. 270000 Km sind genug für dich. Aber, wie toll von dir, du hast echt noch eine gute Weile durchgehalten. Danke Dir, mein Freund Espace. Die letzte Woche gemeinsamer Urlaub hast du nicht mehr geschafft. Gestorben auf der Fuhrparkbrücke in Hagen. Espace, es war eine schöne Zeit.  Ich habe dich sehr gemocht.

Vernunft oder Traum

Durch den Motorschaden -2020 Rückreise von Rügen - spendierte mir der ADAC einen Leihwagen. Meine Wahl fiel auf einen VW Touran. Ein schönes neues Auto mit viel Schnick Schnack. Ein Träumchen. Es war mehr ein sanftes Gleiten über die Straßen, als das behäbige Fahren des Espace. Der nächste Wagen dürfte wohl gerne ein Touran werden. Klar, so einen neuen könnte ich mir nicht leisten, aber ein etwas älteres Modell wäre bestimmt drin. Etwas verschätzt. 2022 ist der Gebrauchtwagenmarkt im Eimer. Schrott für viel Geld. Okay, dann schwenke ich um. Es soll wieder so ein Verreiseauto werden.  Espace fällt raus. Zu viel Benzin.  VW Touran zu teuer, VW Caddy, ja da gibt es was. Gleich bei mir um die Ecke. 4500 Euro. Liegt im Budget. Aber… nee Leute, das ist nicht mein Auto. Ich habe mich hineingesetzt und wusste, wir beide passen nicht. Der Abschied vom Reisemobil rückte immer näher. Dann soll es eben ein Kleinwagen mit wenig Benzinverbrauch werden. Nützt ja nichts.

Der zweite Akt

Eine sehr enge liebe Freundin hörte vom Elend einen vernünftigen Wagen zu bekommen. Sie teilte uns mit, dass es besser sei, ein gutes Auto zu kaufen. Damit fehlendes Geld kein Hinderungsgrund ist, füllte sie reichlich Astrids und mein Portemonnaie, die Karten waren somit neu gemischt.  Astrid brachte mich auf die Idee den Fiat Doblo ernsthaft in Betracht zu ziehen. Wir sahen im Vorbeifahren beim Fiat Händler einen Fiat mit sehr hohem Dach stehen. „Petra, das ist dein neues Auto“, war ihr Kommentar

Gekauft und nicht bereut.

Eine ganze Woche warten. Eine ganze Woche träumen. Und dann kam jener Dienstag. Ich spazierte nach der Arbeit zum Fiat Händler und bezahlte meinen Pruno. Was für eine innere Aufregung. So viel Geld für ein Auto. Das muss natürlich Vollkaskoversichert sein.  Schnell nach Hause und erst einmal ausruhen. Bloß nicht fahren mit der vielen inneren freudigen Aufregung.  Aber, das Radio, ja dieses wunderbare super modere Navi- Radio- und Alleskönner - Ding wollte ich mir doch noch mal ansehen. Unglaublich dieses Gefühl in einen so tollen neuen Auto ( von 2017) zu sitzen. Nach 10 Minuten flackerte alles und der Strom war weg. Oh Oh Oh Oh. Die Batterie..... 

Mittwoch um 6: 05 gab es dann den Anruf beim ADAC. Eine nette Dame, ich kannte sie schon vom Espace, gab mir Strom und ich konnte zu Fiat fahren. Anstandslos wurde eine neue Batterie eingebaut.

Der nette Herr von Fiat vereinbarte sogleich noch einen weiteren Termin zum Ölwechsel und ich konnte noch ein neues Domlager einbauen lassen. Alle Fehler wurden noch beseitigt. 

Hurra, Pruno ist da!!!

Echt jetzt? Du gibst deinen Auto einen Namen?

Immer wenn ich auf Youtube Beiträge ansehe, in denen Menschen ihre Autos als Bernd, Oskar oder Bruno vorstellten, war Fremdschämen angesagt. Das ist doch irgend wie peinlich wenn Menschen im Oskar schlafen. So etwas ist ein NO-GO.

Und warum heißt das Auto nun Pruno? Der Schwager Martin fand, das Auto sieht aus wie das Papamobil vom Pabst. Im Kopf formt sich die Idee das Auto zu Ehren von der edlen Spenderin *******mobil zu nennen und einen Aufkleber auf das Auto zu kleben. Mein Dank an ***********. Voller Freude erzählte ich es der edlen Spenderin und diese war entsetzt. Ihr Name diente in ihren Kindertagen zum Gespött. Das war gänzlich unerwünscht. Und jetzt war es so wie bei unserer Hochzeit. Wir wollten ja selber gar nicht Hochzeit feiern. Wir wollten einen Partnerschaftsvertrag mit Feier. Alle redeten von Hochzeit und dann wurde daraus einfach eine Hochzeit.  Und das war auch voll gut. Ich sagte im Spaß zu  meiner Frau, na dann nenne ich das Auto eben Bruno. und aus Bruno wurde irgendwie Pruno. Still und leise.