Frankreich, ich habe es satt. In meinen Jugendträumen, die sich vor allen Dingen aus Büchern nährten, war Frankreich ein richtig schönes Land. Immer leckeres Frühstück und die Leute sitzen auf ihren Balkonen in der Sonne. So viel zu meinen Träumen. Und nun kommt doch die Realität.
Schäm dich Frankreich. Voll ausländerfeindlich. Du benutzt eine Sprache die niemand lesen kann, der nicht französisch spricht. Ich wollte dir eine zweite Chance geben. Beim letzten Mal habe ich mich schon nicht wohl gefühlt, als ich mal kurz nach Frankreich reinfuhr. Aber warte mal, wie kam es eigentlich dazu nach Frankreich zu fahren?

Morgens um 10 Uhr war die Welt noch in Ordnung. Waldkirch umschlang mich mit seinem herzlich Willkommen Pewi. Das schöne Toilettenhäuschen, Einweihung meines neunen Teekessels und gründlichem Aufräumen meines Prunomobil. Zum zweiten Frühstück gab es die restlichen Maultaschen. So, und dann gingen die Einladungen raus mir hier auf meiner Seite zu folgen. Josi und ich plauderten per Whats up und ich erzählte ihr, ich sei ganz in ihrer Nähe. Die Idee sich zu treffen wurde ziemlich schnell ausgesprochen. Ja und dann ging im Kopf die Planung los. Der innere Druck von dem ich mich erholen wollte schrie sofort: "Hallo ich bin wieder hier. Was soll ich tun?" So gerne wollte ich Josi und Karsta, die gerade bei ihr war treffen. Aber dieser blöde Druck.
Ich bin weggefahren um wirklich mal eine länger Zeit alleine zu sein. Niemanden um mich haben der in irgendeiner Weise etwas von mir will. Egal ob positiv oder nervend. 😒 Ich spürte noch mal ganz genau in mich hinein und schrieb Josi ich komme nicht. Danke Josi für dein Verständnis.
Zwei Wochen auf einem Stellplatz in Waldkirch zu stehen war nun aber auch nicht mein Ziel und so hieß es weiterfahren. Auf in den Süden Richtung Italien. Rauf auf die Autobahn. Alles stäubte sich, wie auch schon die Tage zuvor in die Schweiz zu fahren. Pewi, kein Druck, nicht mal von dir selbst. Dann fährst du halt nach Frankreich. Und das war eine blöde Idee.
Über die Grenze Richtung Colmar. Ich über legte mir beim Fahren, ich möchte ja auch Frankreich richtig sehen. So die kleinen Orte. Rinn in den Kreisel, raus aus den Kreisel. 150 Meter weiter das Selbe. Rinn in den Kreisel, raus aus dem Kreisel. Du Frankreich, das nervt mich doch. Die Frau im Navi hatte, glaube ich auch noch Spaß daran. Sie erzählte immer so ganz genau wie ich mich in diesem Kreisel bewegen sollte. Nö mein Fräulein, nicht mit mir. Ich fuhr einfach mal anders. Und das brachte die gute Dame aus dem Navi dann ganz schön aus dem Konzept. Je mehr sie drängelte ich solle umdrehen, je sicherer wurde ich mir von dieser Dame nichts vorschreiben zu lassen. So landete ich in Wolfgantzen.



Also erst mal das Positive von Wolfgantzen.
- Es gab dort eine gute Möglichkeit zum Parken.
- Ich konnte durch den Ort spazieren und war damit in 15 Minuten fertig
- Ich war für mich fast allein. Es fuhr ein Mann auf dem Rad und ein Mann werkelte im seiner Werkstatt. Wo waren die anderen Menschen nur? Vielleicht hatten sie etwas schönes im Fernseher und waren zu Hause.
- Es war sauber und teilweise raffiniert dekoriert.

Und nicht so toll war:
- Es gab kein Internet
- Ich konnte meine App öffentliche Toiletten nicht benutzen
- Ich habe kein WC gefunden
- Ich musste auf meine Nottoilette
- Ich konnte nicht an dieser Seite weiterschreiben.

Zum Glück habe ich das Klo noch neu befüllt in Waldkirch
Tschüß Wolfgantzen, du kannst ja nichts dafür. Dann fahre ich nach Colmar. Da gibt es bestimmt Internet. Ich hatte wirklich Lust zum Schreiben. Dann also wieder rinn in den Kreisel raus aus den Kreisel. Es wurde dunkel und dann kam der Regen. Jetzt weiß ich auch wo die ganzen Leute aus Wolfgantzen waren. Die waren alle, aber auch alle auf den Weg nach Colmar. Die Autobahn war voll. Und überall wieder diese Hinweise, dass ich wirklich in Frankreich eine Ausländerin bin. Schilder über Schilder die ich nicht verstehe. Da siehst du nichts, da verstehst du nichts und die Dame aus dem Navi quatscht die ganze Zeit. Fahren sie in den Kreisel und die zweite Ausfahrt fahren sie ab. Die kann einen aber auch nervös machen. Und verfahren habe ich mich trotzdem. Da kamen dann so ganz komische Kreisel. Nee Leute, nicht mit mir, da bin ich raus. Linksabbiegemöglichkeiten m Kreisel. Hat man so was schon gesehen? Das Navi habe ich einfach geändert und es sollte mich nun einfach nach Hause bringen. Na ja, auf jeden Fall nach Deutschland. In Offenbach gab es ein großes Einkaufszentrum. Meine Blase drückte und ich fuhr auf das Parkdeck. Bob bob bob knallte es auf das Autodach. Da waren oben Durchfahrtsbegrenzungen. Mein Pruno war zu groß. Leider hatte ich auf Grund des Regens und der Dunkelheit diese Begrenzung nicht wahrgenommen. Da es ein freier Parkplatz war ohne Dach erschloss sich mir auch nicht der Sinn. Runterwärts fuhr ich ganz langsam. Da machte es auch Geräusche und ich war restlos bedient. Alles wegen diesem blöden Frankreich.
Mit dem Tag versöhnte mich der Rastplatz bei Heidelberg. Ich konnte endlich duschen. Diese drei Euro waren gut investiert. Ich spülte meinen französischen Frust einfach ab. Leider gab es auch hier kein Internet. Es waren so viele LKWs auf dem Parkplatz. Sie blockierten das Signal. Heute morgen geht das Schreiben hier wunderbar. Die LKWs haben Platz für das Internet gemacht. Aber das ist ja schon der neue Tag. Den gibt es im nächsten Beitrag.
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Kommentare
Ohjemineh jetzt bin ich ja gespannt wie es weiter geht.
Ist dem Dach von Pruno was passiert.
Ich hoffe nicht.
Ich musste lachen als du den 2. positiven Punkt erzählt hast.
Ich hab die Fotos gesehen und dachte oh je das ist aber vielleicht doch etwas zu alleine.
Und die Dekoration.
Herrlich.
Schon etwas speziell.
Oje, das hört sich nach Totalfrust an. Ist pruno was passiert? Hast du noch ein Dach überm Kopf?die Dame im Navi sollte sich Mal besser benehmen. Ist es jetzt besser? Viele schöne Stunden an einem neuen Tag